Mein Leben
Ich heiße Cornelia, genannt werde ich jedoch nur Conny und bin am 10. März 1980 in Hannover geboren. Ich hatte viele Jahre das Glück mit meiner engsten Familie in einem Mietshaus wohnen zu können. So waren immer viele Menschen um mich rum, die ich liebte und die mich liebten. Bevor ihr hier lest, möchte ich darauf hinweisen, dass viele private Dinge von mir hier ausgelassen wurden, weil sie entweder zu privat sind oder andere Menschen darin vorkommen, deren Privatsphäre ich respektiere. Ich habe sehr viel Gutes und viel Schlechtes erlebt aber ich bin glücklich und ich würde nichts an meinem Leben rückwirkend ändern wollen, denn es machte mich zu dem Menschen, der ich heute bin.
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Im Kindergarten war ich nie. Musste ich auch nicht. Ich kann mich erinnern, dass im Haus ein Mädchen in meinem Alter wohnte, mit der ich viel Zeit verbrachte. Ich glaube sie hieß Regina, aber genau weiß ich es nicht mehr.
Als ich 1986 in die Schule kam fing das Lernen an. So richtig hab ich die Schule nur die ersten 4 Schuljahre leiden können, aber da muss nun mal jeder durch. Am Schlimmsten war es in der 1. Klasse als mein Bruder geboren wurde und mir mit seinem Geschrei den Schlaf raubte, damals teilten wir uns noch ein Zimmer.
An sich hatte ich nie Probleme Freunde zu finden. Ich bin schon immer sehr neugierig und aufgeschlossen gewesen und Kontaktschwierigkeiten kenne ich bis heute nicht.
Am Wochenende waren meine Familie und ich immer auf den Campingplatz. So kam man mal raus aus der Stadt und dort konnte man wunderbar toben. *gg*
Schon früh hat mein Vater mich mit den Computern vertraut gemacht. Erst kam der C64, dann der Amiga und mit 12 Jahren besaß ich schon meinen ersten 286. Mit der Zeit hat man den natürlich immer aufgerüstet auf 386, 486 und dann P 166. Ja die Sprünge waren gigantisch. *lach*
Nach der Grundschule kam ich in die Orientierungsstufe. Dort belegte ich die A-Kurse was bedeutete, dass man mich anschließend guten Gewissens auf das Gymnasium schicken konnte. Dort kam ich auch hin und schlug mich durchschnittlich. Nach der 11. Klasse schaffte ich die Versetzung aufgrund vieler Fehlzeiten nicht. Ja ich gebe zu, ich habe auch ab und an geschwänzt, jedoch war die Anzahl Fehltage aufgrund Krankheit deutlich höher. Aufgrund der Fehlzeiten und der meist dennoch guten Noten fing das Mobbing an. Ich konnte in der 11. eh nichts mehr mit meiner Klasse anfangen, da nur meine damalige Freundin Aga und ich noch in einer Klasse waren. Der Rest war auf die Parallelklassen verteilt. Also versuchte ich auf einer anderen Schule die 11. Klasse zu wiederholen. Jedoch konnte ich nicht ahnen, was mich da erwarten würde. Wahrscheinlich glaubt man das kaum, aber in dieser Schule waren oft Schüler und Lehrer!!!! besoffen. In einem Fach kam der Lehrer nicht an die Schüler ran. Er konnte tun was er wollte, die spielten einfach weiter mitten im Raum Fußball. Kiffen auf dem Schulhof war auch nichts ungewöhnliches. Da die Schule wo ich vorher war sehr ordentlich und streng war, kam ich mit diesem “Chaos” nicht zurecht.
Ich versuchte dennoch zu lernen und war an sich auch mit einem Schnitt von 2,3 gut dabei. Jedoch legte ich mich mit dem stellvertretenden Rektor an. Ich hatte ihn zu meinem Leidwesen gleich in 2 Fächern. Er war der Typ Lehrer, der sich jede Stunden einen Schüler als Opfer raussuchte, um ihn vor der Klasse nieder zumachen und bloß zu stellen. Tja eines Tages war ich dran. Er beschwerte sich über meine „Sauklaue“ und so könne man ja nicht lernen. Ich ließ ihn in aller Ruhe ausmeckern, griff in meine Tasche und holte das Schreibheft, in welchem ich nach der Schule immer alles sauber abschrieb (so lernte ich am Besten), hervor und sagte: “Nun können Sie sich bei mir entschuldigen.” Statt dieses zu tun, ging sein Gemecker dann 10 Minuten darüber, dass man doch gefälligst beim ersten Mal anständig schreiben könne…. An sich spricht die Schulverordnung davon dass man ab der 11. Klasse lernen kann wie man möchte, ebenso wird das Siezen vorgeschrieben, aber dieser Lehrer nahm das nicht so genau….. Von diesem Tag an hatte ich verloren. Er hatte in mir sein Dauer-Opfer gefunden. Meine Klassenkameraden war zu Anfang noch froh darüber, dass sie nun nicht mehr bangen mussten, wer es dieses Mal sein wird, jedoch nach 2 Wochen nahm einer den Mut zusammen aufzustehen und zu sagen: “Nun machen Sie doch nicht immer Conny so fertig.” Ich war meinem Klassenkameraden wirklich dankbar, jedoch tat er mir kurzdarauf schon leid, denn für diesen Satz wurde er sofort aus dem Klassenzimmer geschickt und von der Klassenfahrt ausgeschlossen. Als dann nach einem Praktikum mein Lieblingslehrer (Achtung Ironie) die Besprechung des Praktikums auch noch abends auf meinen 18. Geburtstag legte und als ich um Entschuldigung bat, da ich da feiern wollte, und statt einer Erlaubnis nur ein: “Wenn Du nicht kommst, kriegst eine 6 fürs Praktikum.” erntete, beschloss ich nie wieder zur Schule zu gehen. Ich bin an meinem Geburtstag übrigens hingegangen zur Besprechung. Meine Freunde warteten bei mir zuhause und eine Freundin fuhr mich hin. Ich ging in das Lokal hinein, ging auf den Lehrer zu und sagte: „Ich war da.“, drehte mich um und verließ das Lokal um zurück zu meiner Feier zu gehen. Nach dem Praktikum wurde ich erneut krank. Ich kämpfte immer mit Erkältungen, die einfach nicht weggingen, und schlug mich dementsprechend auch mit Erschöpfungszuständen herum. Zwar hätte ich gern das Abitur gemacht, jedoch rückblickend hätte es mir eh nichts genutzt, weswegen ich dem Abitur auch nicht nachtrauer.
Leider bekam ich nicht mehr im selben Jahr einen Ausbildungsplatz und so suchte ich mir dann mehrere Nebenjobs. Ich hatte zwar ein Lehrstellenangebot von der Praktikumsstelle im Computerladen erhalten, doch entsprach das nicht meinen Vorstellungen von einer späteren Tätigkeit. So arbeitete ich übergangsweise zuerst 2 Monate vormittags bei einem Süßwarenladen und gleichzeitig nachmittags + Samstags komplett bei einem Elektronikmarkt in der Reklamation. Nach den 2 Monaten wurde ich in der Reklamation bis zu meinem Lehrbeginn als Vollzeit-Aushilfskraft eingestellt. Dieser Job hatte mir viel Spaß gemacht, auch wenn das “Fernseher-rumtragen” nicht zu den angenehmen Dingen zählte. Jedoch war es immer sehr interessant, da in einer Reklamation natürlich alle Schichten und Arten von Menschen auftauchen. Ich lernte dort wie man am Besten mit Menschen umgeht und konnte mir selbst beweisen, dass ich auch in schwierigen Jobs durchhalte. Meine Fähigkeit – egal was kommt immer freundlich zu sein – wurde dort noch mehr geschult. Man hätte mich damals gern als Lehrling übernommen, doch mir schwebte ein anderer Beruf vor, glücklicherweise denn nur 2 Jahre später meldete das Unternehmen Insolvenz an.
Anschließend nach der Stelle in der Reklamation begann ich nahtlos meine Lehre zur Versicherungskauffrau bei einem großen Unternehmen. Am Anfang gefiel mir das wirklich gut. Der Job würde mir auch heute noch Spaß machen, wenn ich in ihm arbeiten könnte Ich habe speziell die Richtung Außendienst gewählt, weil mein eigener Herr zu sein mir doch gefällt. Ebenso berate ich sehr gern und treffe gern unterschiedliche Menschen. Leider jedoch war das Thema Mobbing auch in meiner Lehre ein großes Thema. Mein Mitazubi gehörte zu der Sorte Mensch, die der Meinung sind, dass nur jemand wie er zu den „besten Menschen” gehört. Da ich nun mal nicht die Schlankste bin, hat er sich dementsprechend bei anderen Azubis über mich ausgelassen. Auf Seminaren wurde mir dieser Schlag Mensch leider besonders gut bekannt. Bis auf wenige Ausnahmen würde ich heute behaupten wollen, dass die meisten Versicherungskaufleute Schleimer, Großkotze und arrogante Möchtegerns sind. Auf diesen Seminaren wurde immer viel gefeiert und da ich kaum mal Alkohol trinke, konnte ich diesen Saufgelagen nie etwas abgewinnen. War wohl einfach zu nüchtern für so was…. Dementsprechend war ich unten durch bei den Kollegen, welches man mir auch deutlich zeigte. Ich verbrachte die Abende meist allein auf meinem Zimmer. Aber es gab 2 Seminare, die anders waren. Beim ersten handelte es sich nur um eine Feier und nicht wirklich um ein richtiges Seminar. Man trennte dazu alle Azubis jeder Stadt voneinander und brachte sie mit Anderen aus anderen Städten in unterschiedlichen Hotels unter. Von den Leuten in meinem Hotel kannte ich bisher keinen und hatte wundervolle 3 Tage. Leider ist die Azubine, die dann sogar in meiner Stadt lernte (ohne dass ich es vorher wusste), mittlerweile verstorben. Sie war die einzige Azubine mit der ich wirklich gut auskam. Wir haben über alles geredet und sehr oft die Pausen miteinander verbracht, was nicht immer leicht war, da wir verschiedenen Geschäftsstellen hatten, die jedoch sehr nah beieinander lagen. Es ist schade, dass sie so jung gegen den Krebs verlor, sie war wirklich ein netter Mensch.
Das 2. Seminar, bei dem es anders lief als gewohnt, war das letzte Seminar meiner Lehrzeit. Ich lernte im Raucherraum eine Gruppe von Männern zwischen 20 und 50 Jahren kennen, die dort ein Betriebsratsseminar abhielten. Diese Männer waren wirklich klasse. Ich habe viel gelacht und Spaß gehabt. Meinen Kollegen habe ich in der Freizeit den Rücken gekehrt. Jedoch wurde dies mit dem bis dahin heftigsten Mobbingattacken quittiert. Als ich nachts zu meinem Zimmer kam lag eine Tüte vor meiner Tür mit gammeligen Obst, benutzten Tampons und einer Banane mit Zettel dran: „Damit Du auch mal etwas Großes hast…“ und all solche Dinge. Ebenso wurden mitten in der Nacht Klingelstreiche gemacht und von bissigen Bemerkungen wollen wir mal gar nicht zu sprechen…. Auch wenn das nicht toll war, so hat es mit dennoch nicht den Spaß mit den Männern des Betriebsrates versaut. Diese haben mir geholfen das Mobbing durchzustehen und Spaß zu haben.
In der Berufsschule erging es mir insgesamt auch nicht besser. Es gab zwar immerhin 3 bis 5 Personen mit denen ich halbwegs klarkam und die Pausen verbrachte, jedoch blieb ich insgesamt gesehen doch die Außenseiterin. Und das ich, als normalerweise wirklich kontaktfreudige Person, die im normalen Umfeld keine Schwierigkeiten hat mit anderen Menschen auszukommen. Es waren eben auch alles nur Versicherungskaufleute und ich denke mein Mit-Azubiübriges wird sein übriges dazu getan haben. Die Berufsschule war für mich eine Quälerei, da ich nun wirklich nicht gern mit Leuten zusammen bin, die ich nicht ausstehen kann und die mich nicht ausstehen können.
Anfang 2002 wurde ich wieder krank, so dass mein Chef meinte, ich würde die Lehre ja eh nicht packen. Ich litt an einer Verengung der Atemwege um genau zu sein durch meine Dauererkältungen waren meine Nasenschleimhäute dauernd angeschwollen und ich fand keinen Schlaf, welches Erschöpfung hervorrief. Klar wenn man jede halbe Stunde wach wird und einen trockenen Hals hat und kaum atmen kann, kein Wunder…. Bis dieses jedoch herausgefunden wurde – das dauerte, und meine Fehlzeiten im dritten Lehrjahr waren wirklich nicht schön. Ich schlug mich jedoch durch und bestand meine Lehre mit insgesamt 3. Im Fachwissen 2, ReWe knapp an der 3 vorbei ne 4, BWL ne 3 und Mündlich sogar mit 1. Den Blick meines Chefs als ich ihm meine mündliche Note an den Kopf warf, werde ich nie vergessen. *gggg* Natürlich wurde ich aufgrund der Fehlzeiten nicht übernommen, aber das störte mich nicht. Ich hatte mittlerweile meinen Schatz René im Internet kennen gelernt und die Umzugskisten waren schon gepackt.
So zog ich also 2002 nach Bedburg bei Köln. Nach halbjähriger Arbeitslosigkeit fand ich dann auch in Köln direkt einen Job als Versicherungskauffrau im Außendienst. Dort war ich 1 Jahr tätig. Man ließ meinen Vertrag trotz guter Leistungen auslaufen. Schuld war das Internet. Ja ihr lest richtig. Ich hatte mir eine Arbeits-HP gebastelt auf welcher ich meine Adresse, das Unternehmen wo ich tätig war und mein Arbeitsgebiet vorstellte. Auf meinen privaten Pages hatte ich einen Banner zu dieser Arbeits-HP gelinkt. In der Hauptverwaltung dieser Gesellschaft muss jemand Langeweile gehabt haben. Jemand aus dem Vorstand war der Überzeugung, dass ich Kunden mit dem Namen des Unternehmens per Google auf meine Privat-HP ziehen wolle. Dies war der Grund für die Nicht-Verlängerung des Vertrages. Offiziell hieß es natürlich plötzlich dass meine vorher noch guten Verkaufszahlen nun schlecht und nicht ausreichend seien…. Und das ist die Erklärung wieso man auf so eine absurde Idee kam: Gab man bei Google den Namen des Unternehmens ein, erschien auf Seite 133 (ca.) plötzlich ein Link zu meiner Privat-HP und wieso? Weil der Werbebanner zu der Arbeitspage wie die Firma hieß, also Firmaxy.jpg. So hat Google das dann automatisch mit ausgeworfen. Man unterstellte mir jedoch dass ich absichtlich meine Seite bei Google so eingetragen hätte….. Das kommt davon wenn Menschen in hohen Positionen keine Ahnung von PC’s und dem Internet haben und wenn übereifrige Mitarbeiter Langeweile haben.
Nach diesem Jobverlust war ich jedoch nur einen Monat arbeitslos. Ich hatte mich bei meiner alten Firma in einer anderen Geschäftsstelle beworben und kam dort unter. Also zogen mein Schatz und ich zurück nach Hannover. Leider war ich nur 3 Monate tätig, da ich dann im April 2004 erkrankte. Ja schon wieder eine Erkrankung. Mir tat tierisch die rechte Hand weh nachdem mein Chef mir befohlen hatte 40 Anträge mit der Hand vorzuschreiben und 40 Angebote in 3 Versionen zu erstellen und 40 Briefe zu schreiben. Man diagnostizierte Sehnenscheidenentzündung . Nachdem ich nach 8 Wochen immer noch keine Besserung empfand sondern im Gegenteil auch die linke Hand und der rechte Ellenbogen anfingen zu schmerzen, wechselte ich den Arzt und erhielt die Diagnose Sehnenscheidenentzündung beidseitig und beidseitig Tennisarme . Da ich auch über Nackenschmerzen klagte stellte man fest, dass ich auch noch eine Bandscheibenvorwölbung (Bandscheibenvorfall ) im HWS Bereich und einen gestreckten Hals (es fehlt die typische S-Form in der Nackenwirbelsäule) habe.
Soweit so gut. Nach 4 Monaten Krankschreibung wurde ich dann von meiner Arbeitsstelle innerhab der Probezeit ohne Angabe eines Grundes gekündigt. Was ich vollkommen verstehen kann. Wäre ich Chef, hätte ich es genauso gemacht. Kurze Zeit später schickte die Krankenkasse mich zum MDK weil sie die Krankengeldzahlungen einstellen wollten. Der MDK beurteilte jedoch nur die Hand und nicht die neuen Diagnosen, die hinzugekommen waren und prompt wurde mir das Geld gestrichen. Bis zur endgültigen Entscheidung vergingen 3 Monate ohne irgendein Einkommen. Später wurde mir das Geld doch noch zuerkanntdoch danach ließ ich mich gesund schreiben, weil ich auf den Terror der Krankenkasse keine Lust hatte. Die ganze Zeit über war ich in Behandlung. Nach und nach durch Massagen gingen die Schmerzen in den Händen und Armen zurück und verstärkten sich dafür im Nacken. Wobei jedoch immer wieder mal der rechte Ellenbogen und die Hände bis heute schmerzen. Jedoch habe ich mittlerweile sehr starke Rückenschmerzen und auch die rechte Hüfte quält. Man stellte daraufhin einen Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich fest und 3 abgenutzte Bandscheiben dazu. Ich wurde von Arzt zu Arzt geschickt, wurde geröntgt, gepiekt, 4 mal in die Röhre geschoben und immer wieder massiert. Mit dem Ergebnis: Keines. Heute habe ich noch die Diagnose Wasser in den Beinen und muss täglich Stützstrümpfe bis unters Knie tragen. Vor allem im Sommer eine sehr angenehme Sache….
Ebenso quälen mich meine Füße. Schon nach kurzen Strecken fangen diese wie Feuer an zu brennen und ich kann keinen Schritt mehr laufen. Das erste Mal trat dieses auf bei einem Seminar im Jahr 2003 wo ich ca. einen halben Tag rum gestanden hatte und am Ende des Tages insgesamt 25 Blasen meine Füße zierten. Ich musste 3 Wochen lang mit bandagierte Füße rumlaufen bzw. zu Anfang kriechen…. Lange Märsche bei denen man lange auf den Beinen ist, vermeide ich seitdem. Einen Vorteil hat das Ganze immerhin: Durch das Brennen meiner Füße weiß ich genau, wann ich zu viel auf den Beinen war. Aber das Brennen selbst ist auch oft nicht zum aushalten.
In der Zeit als die ersten Schmerzen in den Armen begonnen haben. hatten wir auch noch das Pech, dass die Wohnung in die wir gezogen waren, in einem Haus war, auf das ein Psychopath es abgesehen hatte. Kurz nach dem Einzug erfuhren wir, dass es bereits mehrere Brandanschläge gab. Um genau zu sein, einen auf eine Wohnung wo es missglückte, auf ein Auto welches abfackelte, auf den Keller, der ausbrannte und auf einen Busch vor dem Haus der auch abbrannte. An der Hauswand stand: Ich bring euch alle um. In den Sommermonaten war die Polizei täglich vor Ort. Wir alle im Haus hatten Telefonterror. Bei einer Nachbarin wurde 5 mal eingebrochen und alles verwüstet und bei der anderen Nachbarin sogar mehr als 15 mal, da anscheinend sich der Psychopath einen Schlüssel besorgt hatte. wie auch immer ihm das gelang, wahrscheinlich beim Einbruch bei der anderen Nachbarin. Nachdem dann diese eine Nachbarin das Schloss auswechselte, damit der Kerl nicht mehr rein kam, hatten wir am nächsten Tag alle Sekundenkleber im Wohnungstürschloss. 3 Tage später war es dann die Hauseingangstür und anschließend die Briefkästen und die Wohnungstüren erneut. Wir konnten beobachten, dass ein Kerl mehrmals ums Haus schlich jedoch war er leider immer schneller als wir. Zu allem Überfluss erfuhren wir auch noch dass unsere eine Nachbarin manisch-depressiv war und man musste aufpassen, da sie schon mehrere Nachbarn mit einem Messer bedroht und geschlagen hatte. Nach den Sekundenkleber-Attacken war klar, dass ich ausziehen muss. René und ich hatten das Glück, dass im Haus, in welchem meine Eltern wohnten eine Wohnung frei war. Innerhalb von 3 Wochen waren wir dank der Hilfe von Freunden und meinen Eltern ausgezogen. Mein Dad kam fast jeden Abend mit dem Anhänger und holte unsere Kisten rüber in die neue Wohnung. Ich konnte zu der Zeit nicht mehr schlafen und hatte jedes Mal Angst wenn wir unsere Wohnung verließen, was wieder passieren würde, wenn wir nicht da sind. Sowas wünsch ich wirklich keinem durchzumachen. Finanziell war dieses natürlich nicht einfach für uns beide. Innerhalb von 2 Jahren 3 Umzüge sind eben kein Pappenstiel und jeder von uns beiden musste seine Finanzen wieder auf die Reihe bekommen. Doch hatten wir durch diesen letzten Umzug endlich unsere seelische Ruhe wieder gefunden. Zwar wohnen wir nun im Altbau und müssen im Komfort ein paar Abstriche machen, aber das seelische Gleichgewicht ist wieder da und wir fühlen uns bis heute sehr wohl hier.
Zurück zum beruflichen. Ich hatte mittlerweile 60 Bewerbungen geschrieben jedoch ohne Aussicht auf eine Festanstellung. Auch hatte ich mich dabei in mehreren Branchen beworben. Jedoch mit wenig Erfolg, mal ganz abgesehen davon dass ich mich aufgrund der Schmerzen nicht arbeitsfähig fühlt. Ebenso waren auch wieder Erschöpfungszustände da, weil ich nachts vor Schmerzen im Rücken wach wurde (und immer noch werde) und nicht mehr liegen konnte.
Die Diagnose Fibromyalgie wurde im Juli 2005 gestellt und es besteht keine Chance auf Heilung. Die Krankheit beinhaltet zum Beispiel, dass man Schmerz eher wahrnimmt, weil die Schmerzschwelle auf die Dauer gesehen sinke. Wie sagte die Ärztin zu mir: Medizinisches Erklärung für ein Weichei. *gg* Na ja spaßig ist es eigentlich nicht. Wenn Dir jemand auf den Arm drückt, dann ist es eben ein Druckgefühl, bei mir jedoch ist es ein Schmerz. Man muss lernen damit zu leben. Ich kämpfe auch immer wieder mit Magenproblemen, welches auch nicht angenehm ist. Dies gehört zur Fibromyalgie dazu. Ich bekam lange starke Schmerzmittel und vom 12.07.05 an auchAntidepressiva . Man hat festgestellt, dass immerhin bei 40% aller Fibromyalgie Patienten diese Antidepressiva helfen können die Schmerzen zu lindern. Ergo kam ich mir vor wie ein Versuchskaninchen, aber anders als über probieren gibt es keine Möglichkeit herauszufinden, was mir hilft, da Fibro über 140 unterschiedliche Symptome hat und jeder Patient anders auf Behandlungen reagiert.
Meine Freundin Nina hat ein tolles Bild zu den verschiedenen Symptomen erstellt und in diesem Artikel gehe ich nochmal genauer auf selbige ein.
Ich hatte von Ende August bis Mitte Oktober 2005 eine 6-wöchige psychosomatische Kur in der Nähe von Kassel bewilligt bekommen. War auch alles wunderbar dort. Nette Leute (zum größten Teil), schöne Umgebung aber geholfen wurde mir dort nicht. Ganz im Gegenteil. Ich bekam durch die Therapeuten und die Ärzte eher das Gefühl, dass man mich und meine Schmerzen nicht wirklich ernst nimmt. Mir wurde gezeigt, wie wenig ich sportlich noch schaffe und dass ich ansonsten bisher alles richtig gemacht habe und fragte mich nur immer: Wieso wird es dann nie besser? Meine Schmerzen haben sich dort noch verschlimmert (hätte nicht gedacht, dass das noch ginge…) und vor allem seelisch fühlte ich mich sehr runter gezogen durch die Kur. Man hat mich daraufhin arbeitsfähig entlassen, was ich absolut nicht verstehen konnte. Ich bin zuhause, wie meine Krankenkasse es mir geraten hat, zu meinem Hausarzt, welcher mich krankschrieb. Sofort den nächsten Tag ging’s ab zu meinem Psycho-Doc. Dieser meinte, er würde mich gar nicht mehr wieder erkennen. Ich war zuvor immer sehr ausgeglichen gewesen und nun hatte ich das Gefühl neben mir zu stehen und zu beobachten wie ich immer unausstehlicher wurde. Ich war gegenüber den Menschen, die mir sehr am Herzen liegen, verbal aggressiv und so war ich vor der Kur nie gewesen. Genauso war ich nie nah am Wasser gebaut doch nach der Kur war das komplett anders. Ich versuchte nach der Kur mein inneres Gleichgewicht wieder in die Reihe zu bekommen. Mein Gefühlsleben hatte sich in eine Achterbahn verwandelt. Im Endeffekt löste die Kur eine Depression bei mir aus.
Von 2006 bis 2008 wurden die Schmerzen immer stärker. Ich schrieb viele Bewerbungen doch hätte mich jemand genommen, ich wäre mit der Arbeit nie klargekommen. Ich schaffe es in der Zeit noch nicht mal den Haushalt in Ordnung zu halten. Abwaschen, Bügeln, Fenster putzen, Staub wischen, Saugen alles Tätigkeiten, die ich nur mit viel Willen und Zähne zusammen beißen bewältigen konnte. Und nach jeder Anstrengung – die für Andere gar nicht als Anstrengung gesehen wird – bekam ich von meinem Körper die Quittung indem ich 2 bis 3 Tage noch extremere Schmerzen bekam und weiter eingeschränkt war. Ich lebte von Harz 4 und mein weiterer Lebensweg wirkte ziemlich aussichtslos. Die Schmerzen hatten schon fast einen sadistischen Rhythmus angenommen. Im Sommer vertrage ich die Hitze nur schwer und fühle mich schlapp, dafür sind jedoch meine Schmerzen, vor allem in der Hüfte, weniger. Im Winter sind meine Schmerzen sehr stark und ich kann dank meiner Hüfte kaum laufen. Im Winter fühle ich mich oft sehr müde und habe häufig Kopfschmerzen. Dazu kommen ständige Erkältungen.
Eine gewisse Besserung des Schmerzpegels stellte sich erst ab 2008 ein. Das JobCenter forderte mich dazu auf eine Erwerbsunfähigkeitsrente zu beantragen. Nach einem mehr als demütigendem Termin bei einer Gutachterin, wurde die Rente bewilligt. Seitdem erhalte ich eine Rente und lebe nicht mehr von Harz 4. Alle 2 Jahre, manchmal auch jedes Jahr wird mein Zustand kontrolliert und begutachtet und neu über die Rente entschieden.
Ich begann mich langsam mit der Krankheit zu arrangieren. An vielen Tagen komme ich gut klar. Ich brauche für alles länger als Andere. Ich habe gelernt Dinge auch mal liegen zu lassen und nicht dauernd über meine Belastungsgrenzen zu gehen. Ich teile mir meine Kräfte ein. Ich habe die Medikamente reduziert, da sie durch die jahrelange Einnahme teils keine wirkliche Wirkung mehr hatten. Heute nehme ich Medikamente vor allem nach Bedarf. Es gibt Wochen in denen ich nicht ohne Schmerzmittel auskomme, aber es gibt auch Zeiten in denen ich mit Wärme und Entspannungsübungen auskomme. Besonders belastend sind ständige bis zu 3 Monate dauernde Erkältungen und die ständige Müdigkeit.
Ende 2009 bekam ich noch Diabetes Typ 2 dazu. Seitdem nehme ich Metformin und seit 2010 auch Onglyza zusätzlich. Auch kämpfe ich seit 2009 mit nächtlichen Panikattacken. Diese rauben mir dann den Schlaf und ich fühle mich danach immer wie gerädert. Seit 2013 spritze ich nun auch einmal täglich Victoza, konnte dafür jedoch das Onglyza weglassen. Und auch neu seit 2013 ist der Bluthochdruck gegen welchen ich ebenfalls nun Tabletten nehmen musste.
Das Spritzen von Victoza hat sich für mich jedoch als sehr gute Therapieform bewährt. Ich habe in 6 Monaten 20 Kilo abgenommen und aktuell wird geprüft ob ich eventuell den Bluthochdruck besiegt habe und dafür keine weiteren Tabletten benötige. Dafür jedoch werde ich in regelmäßigen Abständen von starken Schmerzattacken in Form von Hexenschüssen gequält.
Jedoch hat sich mein Leben durch das Leben im Einklang mit der Erkrankung im Vergleich zu damals doch verbessert. Ich bin aktiver geworden, auch wenn ich dafür noch immer auch einen Ruheausgleich aufgrund der Schmerzattacken benötige. Einer geregelten Arbeit kann ich auch heute noch immer nicht nachgehen.
Wir leben in einem Mietshaus mitten in der schönen Stadt Hannover. In diesem lebte schon meine Urgroßmutter und mein Stief-Urgroßvater. Auch meine Großeltern väterlicherseits sowie meine Eltern wohnten hier. Wir wohnten alle zusammen und hatten doch alle eigene Wohnungen. Man war eigenständig und dennoch im Schoß der Familie. Ich empfand es immer als sehr angenehm so zu leben. Seit November 2004 leben mein Mann und ich nun ebenfalls in diesem Haus.
Im November 2008 verstarb unerwartet mein geliebter Vater. Dies war ein sehr schwerer Schicksalsschlag für mich gewesen. Mein Vater wollte noch sehr viel vom Leben haben und mit nur 53 Jahren uns schon zu verlassen war mehr als zu früh. Er fehlt mir sehr.
Mein Bruder heiratete im Jahr 2009 und zog mit seiner Frau in die Wohnung unter uns. Mein Neffe Tobias wurde geboren und somit wurde ich zum ersten Mal Tante.
Am 18. September 2009 haben René und ich standesamtlich geheiratet und einen Tag später kirchlich. Es war für uns eine wundervolle Hochzeit. Es war einfach perfekt und wir haben im Kreise unserer Lieben gefeiert. Einen ausführlichen Hochzeitsbericht findet Ihr auf unserer Liebeswebseite . Es waren 2 wunderschöne Tage. Wir werden ewig an unsere Hochzeit denken und dabei lächeln. 🙂 Im Sommer 2010 fuhren wir in die Flitterwochen nach Rutar Lido und erlebten dort eine wundervolle Zeit. Auch ein Jahr später verbrachten wir wieder einen Urlaub dort.
2010 zog mein Bruder mit seiner Familie unter uns aus und wurde kurz darauf von seiner Frau verlassen. Mein Neffe lebt bei ihm und die Scheidung läuft.
Mit meiner Oma war es jahrelang schon schwierig gewesen, immer wieder gab es Streit darüber dass sie ihren Hund falsch behandelte und obwohl man es ihr 1000 Mal sagte, sie nichts änderte. Mitte 2010 erfuhren wir den Grund für die ständigen Streitereien und Probleme: Demenz.
Es ging von da an sehr schnell. Je mehr wir auf sie achteten umso mehr fiel uns auf wie lange sie schon ihre Defizite vor uns verheimlicht hatte. Oma hatte nie eine Krankheitseinsicht so dass es lange ein echter Kampf war alles ins Lot zu bringen. Sie war lange sehr aggressiv und es war wirklich eine nervenaufreibende Zeit. Ich wurde ihre Betreuerin und meine Ma und ich pflegen sie gemeinsam. Alles körperliche wurde nach und nach immer mehr von meiner Ma übernommen, da Oma es bei mir nicht zugelassen hatte. Ich war mehr für die Organisation, das Beruhigen und die Förderung sowie den Haushalt verantwortlich. Meine Ma kleidete und wusch Oma und kochte für sie.
Im späteren Verlauf der Erkrankung ging die Aggression meiner Oma immer weiter zurück und flackerte immer nur kurze Momente auf. Mit Hilfe der Tagespflege und einem guten Netzwerk an Therapeuten und Ärzten konnten wir sie bis Mai 2013 daheim pflegen. Nach einem Oberschenkelhalsbruch verweigerte sie sämtliches eigenständiges Laufen. Eine Pflege daheim war so nicht mehr möglich. Innerhalb von nur wenigen Monaten veränderte sich Omas Zustand dahingehend dass so gut wie kein Gespräch mehr möglich ist. Sie weiß weder wo sie sich befindet, noch wer mit ihr spricht. Selten erkennt sie uns noch und nimmt häufig ihre Umwelt nicht mehr wahr. Sie lebt bereits in einer eigenen Fantasiewelt.
Nach Omas Umzug ins Heim haben mein Mann und ich ihre Wohnung übernommen und mit der unseren zusammen gelegt. Und wie das Schicksal es so wollte. wurde ich im Dezember 2013 mit Zwillingen schwanger und bin seit Juli 2014 stolze Mama von 2 wunderhübschen Jungs. 🙂
Bereits seit dem Jahr 2000 betreibe ich Webseiten. Es war immer ein Hobby von mir. Als meine Erkrankung begann hat mir das Netz oft geholfen. Es lenkte mich von den Schmerzen ab und ich tauschte mich mit anderen Betroffenen aus. Vor allem nachts, wenn die Schlaflosigkeit mich mal wieder quälte oder die Panikattacken drohten mich wahnsinnig zu machen, fand ich im Web in Chats Ablenkung. Auch das Schreiben selbst half mir immer sehr mich zu entspannen. Seit 2011 drehe ich zusätzlich auch noch YouTube Videos.
Ende 2010 las ich im Internet von einem Treffen von Bloggern. Einer spontanen Idee folgend nahm ich an dem Treffen teil. Ich hatte viel Spaß und lernte sehr liebe Menschen kennen, von denen manche mir in Folge noch weiterer Treffen sehr ans Herz wuchsen. Heute findet man mich auch bei weiteren Treffen und BarCamps zum Thema Web, Social Media und Blogs.
Mehr über mich findest Du in mein Blog